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TRANSITWELLEN

Ein Projekt zusammen mit:
Ralf Homann, Laurentius Schmeier und Manuela Unverdorben


Michael Hauffen: Transitwellen
in Kunstforum 2004, (Hauffen_transitwellen.pdf - 44kB)

transitwellen beschäftigt sich mit der Verständigung im und über den öffentlichen Raum und seiner Grenzen. Sie werden bestimmt durch symbolische Aufladung, die sich in der physischen wie elektronischen Sphäre spiegelt. transitwellen ist das erste Vorhaben in Deutschland, das die legalen Möglichkeiten von Micro-FM auslotet und diese Form des Aktivismus einer breiteren Öffentlichkeit vorstellt.




Dazu wurde vom 22. September bis Mitte November 2004 im Münchener Altstadtringtunnel ein kleiner UKW-Sender angebracht.
Autofahrer, die die Stadt im Untergrund passieren, können in ihren Radiogeräten zeitweise völlig andere Informationen transitwellen empfangen.
Ein Programm rund um undokumentierte Mobilität und Passage ersetzt das übliche Tunnelrauschen.




Der Altstadtringtunnel in München ist ein Nichtort im Untergrund zwischen dem Haus der Kunst und dem Areal der Münchner Pinakotheken.
Er untertunnelt das Ensemble bestehend aus dem Konsulat der Vereinigten Staaten, der bayerischen Staatskanzlei, den Hauptsitz von Siemens und der Ludwigsstrasse.
Speziell dieser Tunnel löste in den 60er Jahren eine heftige Diskussion über den urbanen Raum aus und markiert in der Geschichte der Münchner Stadtplanung einen Wendepunkt.

Am Tag der Eröffnung stündlicher Transit-Linienverkehr durch den Tunnel


transitwellen befasst sich speziell mit dem urbanen Raum, der sich durch Mobilität und Migration und migrantische kulturelle Passagen auszeichnet. Hierbei werden formale Parallelitäten in Deutschland untersucht, die sich zwischen der staatlichen Reglementierung des elektronischen Raums und der staatlichen Reglementierung von Mobilität und Migration bewegen.
Beide Phänomen bestimmen den öffentlichen Raum und beeinflussen politisches Handeln.
transitwellen bezieht sich zum einen auf die Orte der Arbeit, wie auf Transferbauten des Verkehrs, die urbane Verbindungen zwischen Orten herstellen, also Verbindungen die sich nicht additiv entwickelt haben, sondern Sprünge darstellen, z.B. zwischen Stadtvierteln.
Zum anderen bezieht sich transiwellen auf die Bedeutung von physischen wie kulturellen Transferbeziehungen im Kontext von Migration.

In diesem Spannungsfeld verortet sich die Auseinandersetzung um die Freizügigkeit von Migration im physischen öffentlichen Raum genauso wie die Auseinandersetzung um den Freedom of Information im elektronischen öffentlichen Raum.

Beide Auseinandersetzungen generieren Phänomene des Untergrunds, der Unsichtbarkeit und der Unberührbarkeit.


mehr unter:
www.transitwellen.net

im Rahmen von Ortstermine 2004 der Landeshauptstadt München