WARTEN LASSEN

Eine Videoinstallation zusammen mit Matthias Münzhuber


Warten ist ätzend.
Warten ist Träumen.
Warten ist produktiv.
Warten ist verschwendete Zeit.

Nichts ist entnervender als das Warten während des Down-loadens aus dem Internet. Nichts ist beglückender als in besonderer Erwartung zu sein.
Wer nicht warten kann raucht, trinkt oder konsumiert etwas anderes.
Warten ist die amtliche Geste der Unterwerfung.
Ausschau halten, aufpassen, erwarten und wachen wie der Wärter. Heute ist Warten vor allem: Das Eintreffen einer Person oder Sache erwarten, verweilen oder harren.


Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch am Tag etwa drei Stunden wartet.

In unserer Arbeit entsteht eine Beziehung zwischen der Person die wartet und derjenigen die, die andere Person warten lässt. Die eine Person besitzt die Macht und gibt durch Knopfdruck der anderen Person die Anweisung entweder zu sitzen, zu stehen, oder zu gehen. Diese Machtposition wechselt. Beide tun nichts anderes.

Die Zeit konzentriert sich völlig auf das Warten.
Dieses Warten ist in sich nichts.



Dieser Vorgang wird fünf Tage lang hintereinander jeweils drei Stunden mit zwei Kameras auf Video aufgezeichnet. Jede Kamera verfolgt eine Person. Die wartende Person kontrolliert den Wartenden, sie ist aber selbst handlungsunfähig. Es besteht eine Beziehung, ein Machtspiel. Beide Personen versuchen in diesem sehr beengten Raum aus dem Warten auszubrechen.